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Raubtier Hierodula




18. September - Leider will die Mantis ihre Kollegin Nr 10 nicht erbeuten



Wie versprochen werde ich die lebensunfähige Mantis Nr.10, die sich in einem jämmerlichem Häutungsunfall um ihr Lebensrecht gebracht hat, dazu verwenden, die Pflege und die Proteine, die ich ihr habe angedeihen lassen, einer anderen Mantis zugutekommen zu lassen. Ich werde sie also nicht einfach beerdigen, wie üblich draußen auf dem Balkon unter dem roten Phlox, sondern ich werd sie verfüttern, solange sie genug zappelt.

Hierodula membranacea, Indische Riesengottesanbeterin


OK, das Tier landet nach einem Kurzbesuch im Kühlschrank/Eisfach quasi ehrenvoll unter dem Phlox. Draußen aufm Balkon. Das war das schmähliche Ende der Mantis Nummer 10.

Das Ende ist so unehrenhaft, sie hat sich einmal krankgehäutet, ich hab sie hochgepäppelt, jetzt hat sich an den Fangarmen verhäutet und damit ihr eigenes Todesurteil gesprochen. Damit kriegt sie zwar ne anständige Beerdigung, aber die Verlinkung auf ein 1100 px mal 850 px Großbild bleibt ihr verwehrt.












18. September - Fische sind offensichtlich auch nicht sehr beliebt


Hierodula membranacea, Indische Riesengottesanbeterin Hierodula membranacea, Indische Riesengottesanbeterin


Dieses Youtube-Video hat mich dazu verführt, das auch mal zu versuchen. Das ist einer der Bodensitzerplatys aus dem Platynachzuchtblog (Bodensitzer: Jungfische die einfach auch dann wenn sie ordentlich zu Fressen kriegen nicht die Bohne wachsen, hat vielleicht mit der Schwimmblase zu tun - später hab ich sie um die Ecke gebracht)

Fütterung in mehreren Positionen ausprobiert - ohne Erfolg. Vielleicht liegt es daran daß die Wasseroberfläche polarisiertes Licht reflektiert - womit die Facettenaugen womöglich ein Problem haben.












19. September - Futterfoto

Um mal zu zeigen wie viel Kraft die Räuber mitlerseile haben.
Hierodula membranacea, Indische Riesengottesanbeterin


Seitlich quetscht die Mantis den Saft raus und am hinteren Ende vom Heimchen weitere Körpersubstanzen feststofflicher Konsistenz über deren Natur wir auf genauere Informationen geflissentlich verzichten.












20. September - Die große Speisekammer eingerichtet



           ... im alten Jungplatybecken.

Ich musste ein bißchen warten bis alle Heimchen geschlüpft waren und auch ein bißchen gewachsen sind, damit sie sich nicht mehr in ihren Torftöpfchen verstecken konnten.

Ausserdem stelle ich das Becken ins Badezimmer, da die mittlerweile kühlen Nächte das Wachstum sicher bremsen werden. Ich hab ohnehin Bedenken daß ich schon etwas spät dran bin mit den Jungheimchen - immerhin sind die Mantis ja am erwachsenwerden, da brauchen sie ordentlich was zu futtern.

Hierodula membranacea, Indische Riesengottesanbeterin Hierodula membranacea, Indische Riesengottesanbeterin



Ich hab auch die zwei anderen Heimchenboxen ( Die Elternbox mit Eierablegegefäss und die Nachwuchsbox) zusammengeschüttet in die größere der beiden. Die jungen Heimchen sind mittlerweile genug gewachsen um zwischen den adulten Tieren nicht zwischen die Räder zu kommen. Ich befürchte daß die Eierablagebox ausgetrocknet ist; die Mühe der Weibchen bis jetzt war also leider umsonst. Mich wundert sowieso dass die überhaupt noch legen, die Nächte sind schon ziemlich kühl geworden.

Gut, ob sie legen oder nicht ist fast schon egal, weil die jungen Heimchen, die jetzt noch gar nicht gelegt sind sowieso zu spät dran sind um für die Mantis, wenn sie demnächst adult sind, überhaupt nennenswerte Brocken abgeben zu können.

Ich lasse also die großen Heimchen draußen am Balkon, wo die mitunter mäßigen Temperaturen ihren Stoffwechsel verlangsamen und die Lebenszeit erhöhen.












27. September.

Was für eine Überraschung !

Auf dm Balkon hat sich tatsächlich eine wildlebende Heimchen - WG gebildet! In dem alten Baumstamm, den ich irgendwie ziemlich sinnloserweise da rumstehen hab und auf dem ich meine Fü&stlig;e lege wenn ich lese. Sind kaum zu entdecken, die wilden Kerle:


Hierodula membranacea, Indische Riesengottesanbeterin Hierodula membranacea, Indische Riesengottesanbeterin


Ich hab keine Ahnung wo die Jungs herkommen - nur zwei Mal ist mir ein Heimchen auf dem Balkon entwischt und das ist Monate her. Beide Male war es ein ganz junges Heimchen; das hier sind aber deutlich mehr als nur zwei... ich denke daß die Deckel der üblichen Boxen die man so kriegt im Supermarkt bei jungen bis mittelgroßen Heimchen grundsätzlich nicht dicht sind. Abhilfe schafft nur ein stabiles Stoffgitter oder Vließ das man auf den Behälter drauflegt, so daß rundrum einige Zentimeter abstehen; dann quetscht man den Deckel obendrauf.

Nachtrag zur WG: Natürlich lasse ich sie da draußen in Frieden. Sie stören mich nicht und so hab ich keinerlei Veranlassung irgendwelche Köder auszulegen. Der nächste Winter kommt bestimmt.












4. Oktober - Premiere auf dem Menue: Silent Cricket, en naturelle





Hierodula membranacea, Indische Riesengottesanbeterin Hierodula membranacea, Indische Riesengottesanbeterin













5. Oktober - Vorbereitung fürs finale Häuten




Die Zeit ist nah! Zwar ist der Zeitraum von der vorletzten Häutung bis zur Adulthäutung recht lange - aber ich wollte mich schon vorbereiten und das ganze ein bißchen systematisieren.

Es geht jetzt vor allem darum, Behälter zu habn die hoch genug sind, die guten Halt bieten und die man befeuchten kann.

Bei den beiden Obstkastenkonstruktionen ist das leicht zu realisieren - in der kleinen grünen Box war das am schwierigsten. Hier war es erforderlich, eine Pappe L-förmig einzubringen, die seitlich ein Loch zur Befeuchtung des Innenraums aufweist. Pfeifenputzer am Boden halten die Pappe auf Position. An der kürzeren Seite ist die Pappe innen mit dem bewährten Vließ versehen. Die blaue Box ist ausstaffiert mit einem Pappdeckel einer Pizza - am Boden ebenfalls eine Pfeifenputzerkonstruktion die das ganze auf Position hält.


Hierodula membranacea, Indische Riesengottesanbeterin Hierodula membranacea, Indische Riesengottesanbeterin
Hierodula membranacea, Indische Riesengottesanbeterin Hierodula membranacea, Indische Riesengottesanbeterin













9. Oktober - Es ist ein Junge !!

Premiere! Die erste Adulthäutung! Mantis Nummer 9 hat sich als Männchen enthäutet! Was für eine Freude. Da könnte man doch glatt das eine oder andere Fläschchen köpfen..



Hierodula membranacea, Indische Riesengottesanbeterin Hierodula membranacea, Indische Riesengottesanbeterin



Gut, natürlich ist es ein Junge. Die Männchen brauchen eine Häutung weniger als Weibchen;

Ausserdem braucht sie noch Ruhe, deswegen mach ich jetzt nicht auf nervigen Paparazzi sondern gib ihr Zeit sich zu erholen.












12. Oktober - noch eine Häutung! Das Dreibein (Nr.2) in der grünen Box !!



Da hat es sich gerächt dass ich einen so komplizierten Aufbau gemacht hab, weil ich die Mantis nicht mehr rechtszeitig rausbekam und nur Fotos hinter Milchglas kriegte. Außerdem hatte sie Mühe sich direkt nach der Häutung irgendwo Boden zu verschaffen - ich mußte den Behälter schrägstellen und einen Taschenrechner drunterschieben zur Stabilisierung damit sie Halt fand.



Hierodula membranacea, Indische Riesengottesanbeterin Hierodula membranacea, Indische Riesengottesanbeterin
Hierodula membranacea, Indische Riesengottesanbeterin Hierodula membranacea, Indische Riesengottesanbeterin
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17. Oktober - Endlich ! Es ist ein Mädchen!



Es herrscht eine Zeit des gespannten Wartens, des täglichen Probierens ob die Tiere fressen oder nicht - meistens fressen sie nicht, die ganze Zeit schon verweigern sie meist das Futter.. es herrscht eine Stimmung wo man meinen könnte, die Hierodulas wollten einfach nur in Ruhe gelassen werden, sie hätten genug mit sich selbst zu tun.. Jeden Tag aber auch der gespannte Blick in die Behälter hinein ob da eine der Nymphen aus ihrer Haut rausgestiegen ist - und täglich ein Stirnzunzeln, keine Häutung, ein achselzuckendes Heimchen-wieder-zurückschütten -

           ... bis ich heute Abend meinen neuen Star entdeckte, live und in Farbe - so schälte sie sich heraus, das Mädchen, direkt vor meinen Augen. Gerade noch rechtzeitig klatschte ich die beiden Bücherstapel auf den Schreibtisch, die Batterie der Kamera war voll und dann geschah das:















26. Oktober - Die nächste Adulthäutung



Diesmal war es die Mantis Nr.1.

Ein Männchen. Zuerst war ich schon ein bisschen enttäuscht, ich hätte noch gerne ne Brutmaschine gehabt, aber da fiel mir ein, dass ein einzelnes Weibchen auch ganz schön viele Männchen vrschleissen kann bis es mal brutfähig ist..

Ein bisschen schwierig war es auch, das ganze für dieses Fotoalbum sichtbar zu machen, da ich sie nicht stören wollte und dank meiner überreichlich grosszügig bemessenen Luftfeuchte die Scheiben so feucht und beschlagen waren wie im Dampfraum einer Herrensauna ..

Hierodula membranacea, Indische Riesengottesanbeterin Hierodula membranacea, Indische Riesengottesanbeterin






Damit sind von den fünf Hierodula nun drei adult, davon ein Weibchen und zwei Männchen.












30. Oktober - Die nächste Stufe auf der Leiter der Futtertiere




















4. November - Das Dreibein hat Verdauungsprobleme



Hierodula membranacea, Indische Riesengottesanbeterin













18. November - Die Tragödie.




Seit einigen Tagen hatte sie ja schon einen merkwürdigen Stuhlgang: Meine große, der Stolz der Truppe, das Weibchen. Die Matrone. Es muß wohl eher getropft haben, jedenfalls kamen bei ihr nicht die handlichen, festen Pakete raus wie das sein sollte. Es sieht eher aus als ob jemand seinen Kakao verschüttet hat:

Hierodula membranacea, Indische Riesengottesanbeterin



Das geht nun seit zwei Tagen so, und heute nun stellte ich eine schwärzliche Verfärbung an ihr fest, beginnend am Ende des Hinterleibs, die sich innerhalb von wenigen Stunden sichtbar weiter ausbreitete. Das Tier konnte sich zunächst nicht mehr richtig festhalten, so daß es sich nur noch mit zwei Beinen in seiner Position unterhalb des Behälterdeckels halten konnte. Schließlich versagten auch diese Beine und sie fiel runter.

Nach nach weniger als einer Stunde stummen Leidens ist sie dann mit einer krassen Schwarzfärbung am Hinterleib aus den Dasein verschieden.


Hierodula membranacea, Indische Riesengottesanbeterin



Ich hab mir den Kopf zerbrochen darüber ob ich sie falsch ernährt hab, ob sich Konservierungsstoffe aus dem Katzenfutter anreichern, die dann , sobald sie eine Schwellenkonzentration überschreiten, den Darm der Hierodula zersetzen, - ob es richtig ist, den Tieren kühlschrandkalte Heimchen vors Maul zu halten, ob ihr das nicht passte - was ich bei den beiden (dem Dreifuß und dem Weibchen) anders gemacht habe als bei den anderen - so leid es mir tut, aber ich komm nicht drauf.

Damit hab ich nun keine Weibchen mehr..ein fataler Zustand.

Ich hab mich daher entschlossen, noch einmal auf dem Insektenforum-Marktplatz nachzusehen. Denn eines ist ganz offensichtlich:

Das wichtigste was wir nun brauchen sind Importbräute!








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